Kiezversammlung gegen Sarrazin und Medienhetze.
Freitag, 22. Juli 2011, ab 21 Uhr am Heinrichplatz
Vor ein paar Tagen hat Thilo Sarrazin mit einem Kamerateam des ZDF Kreuzberg besucht. Dabei ist er überall auf Wut und Empörung gestoßen. Denn Sarrazin ist die Galionsfgur eines neuen, ofensiven Rassismus in Deutschland. In seinem Bestseller 'Deutschland schafft sich ab' stellt er Menschen mit türkischem oder arabischem Familienhintergrund als genetisch bedingt dumm und unproduktiv dar. Nach Jahrzehnten rassistischer Ausgrenzung werden sie jetzt als 'Integrationsverweigerer' beschimpft. Kein Wunder, dass sich die Betroffenen spontan wehren.
Sarrazins Besuch war von Anfang an als Provokation gedacht. Ein Rassist inszeniert sich als guter Demokrat, der die Diskussion mit den Betrofenen sucht. Wer sein großzügiges Diskussionsangebot ausschlägt, wird als intolerant, unzivilisiert und undemokratisch gebrandmarkt. Das ZDF unterstützt diese populistische Masche. Man habe einen „Dialog“ herstellen wollen. Doch dieser Dialog ist von vornherein vergiftet. Sarrazin und die Massenmedien bestimmen, was und wie diskutiert wird. Die Betrofenen werden vorgeführt und müssen sich ständig gegen Vorurteile verteidigen.
Viele Zeitungen schreiben, „Türken“ oder „Muslime“ hätten Sarrazin „aus Kreuzberg vertrieben“. Der Konfikt erscheint als Problem zwischen „Migranten“ und Deutschen. Das ist falsch. Die Betroffenen stehen nicht alleine. Wir lassen uns nicht spalten, und kämpfen gemeinsam gegen den Rassismus Sarrazins. Wir kämpfen aber auch gegen den alltäglichen Rassismus
der staatlichen Behörden, die Menschen nach ihrem Nutzen für den Standort Deutschland systematisch ein- und ausgrenzen.
Freitagabend wird die Dokumentation über Sarrazins Kreuzberg- Besuch im ZDF gezeigt. Um der laufenden Medienhetze etwas entgegenzusetzen, fndet ab 21 Uhr am Heinrichplatz eine öffentliche Versammlung statt, mit vielen Beiträgen linker Initiativen aus Kreuzberg. Wir werden auch die Dokumentation des ZDF zeigen und kritisch kommentieren. Kommt vorbei!