Tuesday, November 10, 2009

Pokalfieber unter Flutlicht




Am Mittwoch, den 11. 11. 2009, trifft Türkiyemspor in der 3. Hauptrunde des Berliner Pokalwettbewerbes auf den Regionalligisten Tennis Borussia Berlin. Spielbeginn des Knallers der 3. Runde ist um 19 Uhr im Mommsenstadion.

Für beide Teams ist der Pokal von besonderer Bedeutung, da ein Pokalsieg die Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal Wettbewerb garantiert, dementsprechend motiviert werden die Regionalligisten ans Werk gehen.
Türkiyemspor-Fans treffen sich zwecks einer gemeinsamen Anreise zum Mommsenstadion nach Charlottenburg um 17.30 im Türkiyemspor Fan-Klup in der Admiralstraße.


Qualifiziert für das Achtelfinale sind bisher:
Reinickendorfer Füchse
VfB Hermsdorf
Adlershofer BC
VSG Altglienicke
SC Gatow
Concordia Wilhelmsruh
TUS Makkabi
SV Norden Nordwest
SSC Teutonia
BFC Viktoria
Sparta Lichtenberg
Köpenicker SC
BFC Preussen

Neben der Partie zwischen Türkiyemspor und Tennis Borussia, stehen noch zwei weitere Begegnungen aus. Am 12.11 um 19 Uhr spielt der Berliner AK 07 gegen den SC Staaken und am 14.11 um 13.30 wird im Berliner Katzbachstadion der letzte Teilnehmer des Achtelfinales im Spiel zwischen den Kreuzbergern von Al-Dersimspor und dem BFC Dynamo ermittelt.


Geschichte des Berliner Pokals



Der Pokal hat seine eigenen Gesetzte heißt es, der Berliner Pokal hat zumindestens seine eigene Geschichte und das ist auch die Geschichte von Namenswechseln. 1907 soll der erste Berliner Pokal ausgespielt worden sein, damals noch vom Verband Berliner Ballspielvereine (VBB). Ab 1923 übernahm der Verband der Brandenburgischen Ballspielvereinen (ebenfalls VBB) die Austragung, so nahmen dann auch Brandenburger Teams am Wettbewerb teil. 1933 wurde der Verband aufgelöst und 1934 der letzte Wettbewerb ausgespielt. In den Jahren von Nazideutschland gab es den Tschammer-Pokal und ab 1942 wurde ein “Gau-Pokal” eingeführt, der 1944 zum letzten Mal ausgetragen wurde.
Nach der Befreiung Deutschlands von den Nazis wurde der Pokal des amerikanischen Drahtfunkes (Rias-Pokal) ausgetragen, an dem wieder nur Berliner Teams, jedoch aus allen vier Sektoren teilnahmen. Mit Ausgliederung der Ostberliner Vereine aus dem Spielbetrieb in den Spielbetrieb der DDR wurde 1950 der letzte gemeinsame Pokal ausgetragen bis 1991.
Von 1959 bis 1970 wurde in Westberlin nun der Karl-Heinz Schulz Pokal ausgespielt. Benannt nach dem Trainer und Sportjournalisten der mit 39 Jahren früh verstarb.1970 wurde der Pokal in Paul-Rusch Pokal umbenannt. Der Namensgeber Paul Rusch war ein Berliner Sportfunktionär, der 1949 durch die Alliierten zum ersten Vorsitzenden des neuen VBB ernannt
wurde. Dieses Amt bekleidete er bis 1970.
Seit 1957 qualifizierte sich der Sieger des Berliner Pokals zum bundesweiten DFB-Pokal. Im Jahr 2004 wurde der Wettbewerb erneut umbenannt und trug bis zum Jahr 2006 den Namen ODDSET-Cup. Aufgrund einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes durfte der Name des Sponsors jedoch nicht weiter verwendet werden und der Pokal erhielt zunächst den Namen BFV-Pokal, bevor er 2007 in Berliner-Pilsener-Pokal umbenannt wurde.

Mit dem Berliner Pokal verbindet Türkiyemspor die größten Erfolge der Vereinsgeschichte. 1988 stand Türkiyemspor erstmals im Finale. Vor mehreren 1000 Zuschauern im Katzbachstadion wurde der BFC Preussen in der Verlängerung 2:1 geschlagen. In langen Konvois zogen danach Spieler und Fans durch Kreuzberg. Auch 1990 und 1991 konnte Türkiyemspor den Pokal gewinnen und hatte durch die Qualifikation zum am DFB-Pokal erstmals die Chance auch gegen Teams außerhalb der Stadt Pflichtspiele auszutragen. Türkiyemspor schied jedoch jeweils gegen Teams aus Westdeutschland aus. 1991 konnte jedoch in der ersten Pokalrunde noch Blau-Weiß 90 im Jahnsportpark ausgeschaltet werden (2:1) ehe es gegen die Stuttgarter Kickers, erneut im Jahnsport Park, eine klare 4:1 Niederlage gab.
Für eine weltweite TV-Übertragung sorgte Türkiyemspors siebte Finalteilnahme im Jahr 2001. Im Finale stand Türkiyemspor mit dem SV Yesilyurt ein weiterer Berliner Verein mit türkischem Namen gegenüber, der TV-Sender TRT-int sorgte für eine Live-Übertragung via Satellit weltweit.

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