Friday, August 04, 2006

Türkiyemspor - eine Adresse wo man als Trainer mal sein möchte

-- Jürgen Görlitz im Interview --

Jürgen Görlitz stellte sich den Fragen von mavi-beyaz blogspot im Vorfeld der Saison 2006/2007 anläßlich eines Testspieles.

mavi-beyaz blogspot: „Zuerst einmal, herzlich Willkommen bei Türkiyemspor. Und gleich zum Einstieg die Frage: Wie sind Sie denn zu Türkiyemspor gekommen, wie kam ihr zügiger Einstieg bei Türkiyemspor zustande ? “


Jürgen Görlitz : „Fikret Ceylan hat zu mir den Kontakt aufgenommen, daraufhin haben wir uns getroffen. Haben bei unserem Treffen über die Mannschaft und die letzte Saison gesprochen und wurden uns dann einig, das wenn eine Mannschaft hier verändert werden soll und ich hier die Möglichkeit finde ich das auch wahrnehmen möchte und Trainer von Türkiyemspor werden will.”

m-b b.: „Über welche Stationen sind sie zu Türkiyemspor gekommen ? ”

J. G.: „Das waren einige, meine erste Trainerstation war eigentlich bei Blau-Weiß 90 Berlin, nebenbei arbeitete ich dann noch eine Zeit bei Marathon 02, dann war ich bei Velten, arbeitete auch als Geschäftsführer in der 1. Liga beim Eishockey, dann war ich in der Hessen Oberliga tätig, danach war ich fünf Jahre bei Magdeburg und zum Schluß beim SV Eschborn in der Regionalliga Süd.“

m-b b.: „Glauben sie das es etwas anderes ist bei einem Verein wie Türkiyemspor zu arbeiten, bei dem die meisten Spieler einen Migrationshintergrund haben, oder ist das für sie als Fußballlehrer kein Thema ?“

J.G.: „Es zeigt sich schon bei den ersten Trainingseinheiten und bei den ersten Spielen, das die Mentalität eine andere ist, das die Spieler etwas verspielter sind als woanders, aber diese Fähigkeiten lassen sich in das Spiel ja gut integrieren.“

m-b b: „Was haben sie denn gehört über Türkiyemspor bevor sie hier angefangen haben ?”

J.G.: „Türkiyemspor habe ich kennengelernt seitdem ich in Berlin bin, seit 1987. Ich habe mit Blau-Weiß 90 damals im DFB Pokal gespielt gegen Türkiyemspor zu der Zeit als Sandhowe Trainer hier war , damals im Lichterfelder Stadion, leider haben wir da 2:1 oder 2:0 verloren. Ich habe auch sonst mit Blau-Weiß 90 einige male gegen Türkiyemspor gespielt. Da waren natürlich andere Voraussetzungen da, da war Türkiyemspor im Katzbachstadion eine Macht, da waren ja Zuschauer, soviel waren kaum bei den Profis im Olympiastadion. Das waren schon andere Voraussetzungen als heute, da jetzt auch andere Vereine mit ähnlichen Hintergrund aufgemacht haben und sich etabliert haben, aber an sich hat Türkiyemspor einen Namen, der ja auch in ganz Deutschland bekannt ist. Das ist schon eine Adresse wo man als Trainer mal sein möchte. Ich merke auch bei den Spielern, ich muß sie mal loben, - sehr diszipliniert gehen sie mit meinem Training um, da ich kein sehr leichtes Training mache, ein bißchen härter, viele Läufe mache, aber die Spieler nehmen das sehr positiv an.“

m-b b: „Was wollen sie der Mannschaft mitgeben, welche Art von Spiel wollen sie sehen?“

J.G.: „Ich möchte nicht hinten drinstehen. Für mich ist wichtig das die Mannschaft sich geschlossen im Block vorschiebt. d.h. das wir im Mittelfeld ein Überzahlspiel erreichen, dort pressen und aus diesem Pressing heraus nach vorne spielen – und zwar schnell. Dazu muß man eben fit sein, muß man viel laufen im Spiel, man muß aber auch viel denken. Das sind Voraussetzungen die wollen wir uns jetzt schaffen in der Vorbereitung, aber es ist natürlich schwierig da sich bis jetzt noch keine Stammmanschaft herausgespielt hat, dies kann man nur mit der ganzen Mannschaft spielen, dazu müssen alle elf Spieler auch der Torsteher fit sein. Ich spiel so meistens mit der Viererkette 4-4-2 oder 4-5-1 dann muß man dieses System von hinten bis vorne durchspielen und dazu gehören Voraussetzungen, die muß man sich erarbeiten, dazu müssen alle da sein und sich eine Stammmanschaft herauskristallisieren.
m-b b: „So wie Sie ihre Arbeit umreißen können wir uns doch auf Tore freuen im Katzbachstadion diese Saison ? “

J.G.: „Ja das hoffe ich doch. Wir müssen jetzt erstmals unser Angriffverhalten, was ja auch Abwehrverhalten ist entwickeln und die taktischen Ideen umsetzen. Natürlich werden wir auch in den Anfangsspielen aufpassen müssen und verteidigen, aber wie ich schon sagte wir werden pressen und daraus so wenig Tore wie möglich zuzulassen und versuchen mehr Tore zu erzielen als die Mannschaft letzte Saison erzielt hat.“

m-b b: „Herzlichen Dank Herr Görlitz für das Gespräch und viel Erfolg für die Saison”

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