Am vorletzten Spieltag der Berliner Landesliga gab es im
Kreuzberg Derby keinen Sieger. Türkiyemspor konnte kurz vor Schluß ausgleichen.
Das 1:1 Unentschieden hilft Türkiyemspor mehr und lässt vom Aufstieg in die
Berlin-Liga träumen. So feierten die Blau-Weißen das Unentschieden auch wie
einen Sieg.
Alles war angerichtet für das Highlight des Berliner Fußball
Wochenendes. Das Wetter stimmte mit über 30 Grad. Auch das Umfeld, gut 500 Zuschauer fanden
sich im Katzbachstadion ein. Und es war auch mehr als ein normales Derby. Für
beide Teams ging es auch noch um den Aufstieg in die Berlinliga. Und so wurde
schon im Vorfeld gekämpft. U.a. legte Hilalspor erfolgreich gegen die Ansetzung des
Schiedsrichters Einspruch ein, weil er vor drei Wochen das Geburtstagsspiel der
Türkiyemspor Legenden gegen die Allstars pfiff. Das war dann schon fast
bundesligareif und brachte die Gemüter zusätzlich in Wallung.
Türkiyemspor jubelt. (Foto: www.tuerkiyemspor-berlin.de) |
Türkiyem tat sich schwer
Dementsprechend begann die Partie im Katzbachstadion bissig
bis aggressiv. Beide Teams können sich nicht beschweren, das es bis zur
Halbzeit nur drei gelbe Karten gab. Während Türkiyemspor das Spiel des Gastes
zu zerstören versuchte, setzte Hilalspor im Laufe der Spielzeit immer mehr
Akzente und konnte sich Vorteile erkämpfen. Türkiyemspor kam zusehends unter
Druck und vermochte es nicht konstruktiv das Spiel aufzubauen. Hilalspor konnte
im Gegenzug erarbeitete Torchancen nicht nutzen und scheiterte mehrmals am gut
aufgelegten Türkiyemspor Keeper. Mit dem Start zur zweiten Halbzeit kam
Türkiyem zunächst besser ins Spiel, doch Onur gelang es zweimal nicht den Ball
einzunetzen. Nun wurde Hilal immer gefährlicher und ließ Türkiyem kaum zum
Spiel kommen. Der Druck auf die Abwehr wurde immer größer, folgerichtig das 1:0
für die Gäste. Türkiyemspor bekam den Ball einfach nicht unter Kontrolle. Es
brauchte eine Weile bis Türkiyem den Schock des Gegentreffers überwinden
konnte. Eine Druckphase von vielleicht zehn Minuten ergab einige Hochkaräter,
doch es blieb Ömer vorbehalten einen klugen Pass von Bekai mit Wucht zum
umjubelten Ausgleich zu verwandeln. Hilal versuchte in der Schlußphase noch
einmal alles. Doch diesmal stand die Türkiyem Abwehr, wenn auch nicht immer
sicher, doch sie stand.
Aufstiegstheorien
Während die Hilalspor Fans danach schnell das Stadion verließen
feierten Spieler und Fans von Türkiyem noch singend den Punktgewinn, denn
Türkiyem bleibt somit auf dem 2. Platz der Landesliga, mit zwei Punkten
Vorsprung vor Hilal. Im letzten Spiel der Saison könnte Türkiyem den Aufstieg
in die Berlinliga klar machen. Bei einem Unentschieden, oder einer Niederlage
müsste auch Hilalspor Punkte lassen, da die Grün-Weißen das bessere
Torverhältnis haben. Türkiyem muss am Sonntag beim Adlershofer BC ran, die
ebenso die drei Punkte brauchen, um zu mindestens eine theoretische Chance
auf den Klassenerhalt zu haben. Hilalspor empfängt Meister und Aufsteiger
Stralau, die durch das Unentschieden vom Katzbachstadion, schon am Sonntag mit
den Aufstiegsfeierlichkeiten begonnen haben.
Ein Aufstieg in die Berlinlage zum Abschluß der ersten
Saison unter Coach Lars Mrosko, wäre eine willkommenes Geburtstagsgeschenk zum
40 jährigen Vereinsjubiläum. Davon wollte keiner der Offiziellen bis gesternreden, doch nachdem der direkte Aufstieg ohne weitere Relegation möglich ist,
durch den Klassenerhalt von Hertha 06 in der Oberliga, will man am Kreuzberg
nun auch das Geschenk auspacken. Es wird somit ein heißer Tanz, am 17. Juni um
13 Uhr beim Adlershofer BC. Wer kommt und tanzt mit?